In diesem Artikel wirft unser Meteorologie-Team einen Blick zurück auf die ersten Septemberwochen, die in Teilen von Europa von warmem und trockenem Wetter geprägt waren. Zudem möchten wir einen Ausblick geben, was wir für den Rest des Monats September erwarten können.
Der September begann mit einem arktischen Kälteeinbruch in Skandinavien, dem Baltikum und Westrussland (Grafik vom 2021-09-03 15 UTC).
Während ein Hochdrucksystem über West- und Mitteleuropa zog (Omega-Blocking-Muster: Tiefdruck links und rechts des Hochdruckrückens). Dies ermöglichte es warmen Luftmassen in West- und Mitteleuropa eine verstärkte Erwärmung hervorzurufen und führte zu einem Hitzedomeffekt. In Verbindung mit einem großräumigen Absinken der Luftmassen, führte dies zu sehr trockenen und warmen Luftströmungen (ähnlich der Hitzedomeffekte, die in den Sommermonaten in den USA zu beobachten waren). Durch diese Kombination an Wetterereignissen konnte in West- und Mitteleuropa ein Altweibersommer beobachtet werden.
Die nachstehende Grafik von Meteomatics (2021-09-08 12 UTC) zeigt, dass sich das Omega-Blocking-Muster abgeschwächt hat und fast verschwunden ist, aber ein Hochdruckgebiet über West- und Mitteleuropa noch vorhanden ist, welches die warme und trockene Luft zurückhält.
Der Wechsel erfolgt in der zweiten Septemberwoche:
Durch die Zyklogenese westlich des Vereinigten Königreichs entstand ein Tiefdruckgebiet, das sich nach Osten bewegte und instabile Verhältnisse verursachte, die zu Schauern und Gewittern über Teilen Mitteleuropas führten.
Doch ein neues Omega-ähnliches Muster etablierte sich und brachte die warme Temperaturen zurück (Grafik vom 2021-09-12 15 UTC).
Wechsel in Richtung der zweiten Septemberhälfte:
Einige Tiefdruckgebiete kehren zurück und werden voraussichtlich das Wetter in Westeuropa beeinflussen und instabile Verhältnisse mit sich bringen. So erwarten wir für den Rest des Septembers Schauer und Gewittern. Grafik 2021-09-15 15 UTC.
Großräumige Luftströmungen aus westlichen und nordwestlichen Richtungen werden voraussichtlich eine Reihe von Tiefdruckgebieten nach Europa verlagern und kühlere Temperaturen in Kombination mit Niederschlägen bringen.
Fallbeispiel: Ensemble-Vorhersage für die Temperatur in 2 Metern Höhe (t_2m) für Paris:
Die Ensemble-Verteilung deutet darauf hin, dass die Vorhersageunsicherheiten mit der Zunahme des Tiefdruckeinflusses zunehmen und dass der Altweibersommer zu Ende gehen wird. Das Ensemble Mittel für Paris t_2m (grüne Linie) zeigt einen Rückgang der Temperatur in den nächsten Tagen.